The Duchess is in the City

Die Bonn University Shakespeare Company zeigt John Websters Rachestück im modernen Kleid und altem Englisch Eine einsame Bushaltestelle in einer unbekannten Gegend. MALFI steht in großen Buchstaben darauf und dass die Fahrzeiten abweichen können. Malfi existiert nicht, es ist ein fiktiver Ort irgendwo in Italien, vielleicht Sizilien, wo die Mafia ihren Hauptsitz unterhält. Unweit der„The Duchess is in the City“ weiterlesen

Weltuntergang ohne Kannibalismus

DAS FLOSS DER MEDUSA feierte Premiere am 21. April in der Werkstattbühne des Bonner Schauspiels Wir befinden uns auf hoher See. Einsam treiben neun Schiffbrüchige in den Wogen. Plötzlich erwachen sie auf über der Bühne verteilten Bruchstücken ihres späteren Rettungsfloßes. Sie sehen sich dem atomaren Weltuntergang gegenüber und sich selbst als dessen vermeintlich einzige Überlebende.„Weltuntergang ohne Kannibalismus“ weiterlesen

IM SÜNDENREIGEN

Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison beschäftigt sich eine Inszenierung im Schauspiel Bonn mit der politischen Vergangenheit der ehemaligen Bundeshauptstadt. Während Rainald Grebe sich im vergangenen Monat an einer bunten Godesberg-zentrierten Komödie versuchte (Theatral berichtete), konzentriert sich Fritz Kater (alias Armin Petras) in seinem Stück BLUT WIE FLUSS nur einer politischen Person: Willy Brandt. In dessen Regierungszeit von 1969 – 1974 pickt sich Kater die Affäre um Günter Guillaume (1974) und die Ostverträge heraus. Damit setzt Kater ein klares Zeichen gegen eine nostalgische Bonn-Rückschau. Zudem schlägt er durch den Einsatz fiktiver Charaktere, die im Jahr 2015 aufeinandertreffen, eine Brücke zu unserer Gegenwart. Die Uraufführung fand am 31. März im Schauspielhaus Bonn statt.

VON GEISTERN VERFOLGT

PEER GYNT feiert im Schauspielhaus eine effektvolle Premiere mit Tiefgang Der Hausregisseur Simon Solberg hatte in den letzten Wochen Einiges zu tun: Gleich zwei Premieren gab es im Februar. Zu Beginn feierte MNEMON auf der Werkstattbühne Premiere; am 22. Februar Henrik Ibsens (1828 – 1906) PEER GYNT auf der großen Bühne im Schauspielhaus. Ibsen nennt„VON GEISTERN VERFOLGT“ weiterlesen

Warum ist es am Rhein so schön?

HOTEL GODESBERG FEIERT IM SCHAUSPIELHAUS PREMIERE An was denkt der Bonner, wenn er „Godesberg“ hört? Welche Bilder, welche Menschen, welche Ereignisse sind im Gedächtnis der Menschen miteinander verknüpft? Umso größer der Abstand zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist, desto reizvoller ist es, diese vergangenen Epochen wieder zum Leben zu erwecken. So erschien erst vor kurzem die„Warum ist es am Rhein so schön?“ weiterlesen

WIE WIR UNS SELBST BETRÜGEN

Premiere auf der Werkstattbühne Bonn am 3. Februar Das titelgebende, schwer über die Lippen zu bekommende Wort MNEMON (Betonung auf e) basiert auf dem Altgriechischen. Und tatsächlich gibt es bereits im 8. Jh. v. Chr. eine Gruppe von Menschen, die Mnemones – „Merker“ heißen. Ihre Aufgabe ist es, das Archiv der Bürger zu sein –„WIE WIR UNS SELBST BETRÜGEN“ weiterlesen

WOHNUNGSSUCHE IN BONN

Aus einer Wohnungsbesichtigung wird eine Besichtigung der Probleme des modernen Bürgertums vom politischem Hipster-Student bis zum vereinsamten Alten Mit dem Stück DER HAKEN von Lutz Hübner und Sarah Nemitz legt das Bonner Theater mal wieder den Finger in die Wunde und eine neue Uraufführung auf das Pakett. Die realen Kuriositäten der Wohnungsbesichtigungskultur in Großstädten der„WOHNUNGSSUCHE IN BONN“ weiterlesen

WEIHNACHTEN AUF HOHER SEE

Shakespeares DER STURM im Schauspielhaus für die ganze Familie DER STURM von William Shakespeare feierte am 25. November im Schauspielhaus Bad Godesberg Premiere. Schauspieldirektor Jens Groß hat den Klassiker überarbeitet und Jan Neumann ihn inszeniert. Zusamnen liefern sie eine zauberhafte Vorstellung für die ganze Familie ab. Die Handlung kurz zusammengefasst: Protagonist ist der entmachtete Herzog„WEIHNACHTEN AUF HOHER SEE“ weiterlesen

MIT RASENDER GESCHWINDIGKEIT UNAUFHALTSAM INS VERDERBEN

„Die Hemden haben einen Wert, wir nicht. Uns fehlt das Etikett: Made in Italy“ Mit solch ergreifenden Zitaten aus dem Stück PARADIES SPIELEN.ABENDLAND (EIN ABGESANG) könnte man viele Seiten füllen. Das Stück ist ein Teil der Klimatrilogie von Thomas Köck und wurde 2018 mit dem Mühlheimer Dramatikpreis ausgezeichnet. Es beschäftigt sich mit tiefgreifenden Fragen über„MIT RASENDER GESCHWINDIGKEIT UNAUFHALTSAM INS VERDERBEN“ weiterlesen