Fidelio und die Räuber

(Vorschaubild (c) Thilo Beu)

Ein paar Worte zur Spielzeit 2019/2020

Die potentiellen Publikumslieblinge der kommenden Spielzeit wurden Anfang Mai bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Generalintendant Bernard Helmich, Schauspieldirektor Jens Groß und Generalmusikdirektor Dirk Kaftan stellten das Programm der ersten von zwei Spielzeiten des Beethovenjahres 2020 vor. Die neue Saison bietet eine bunte Mischung bestehend aus eingebürgerten Klassikern und deren neuen Interpretationen, sowie aus neuen Wagnissen in der Form von Uraufführungen und Kooperationen mit anderen Theatern und Initiativen.

Das neue Repertoire im Musiktheaterbereich besteht aus acht Opernpremieren und einer Musicalproduktion. Auf der Opernbühne wechseln sich die Interpretationen von Werken wie „Der

Schauspieldirektor Jens Gross, Generalintendant Dr. Bernhard Helmich und Generalmusikdirekt Dirk Kaftan (v.l.n.r.) – (c) Thilo Beu

Rosenkavalier“ und „Die Fledermaus“ nach Richard Strauß und „Staatstheater“ von Mauricio Kagel ab. Als ein Highlight ist die Neuinszenierung von Beethovens „Fidelio“ unter der Regie von Volker Lösch (aktuell „House of Horror“ in Godesberg) im Januar 2020 geplant. Bereits im September wird die Spielzeit mit „West Side Story“ als Musicalkomponente eröffnet.

Das Schauspiel hat in der kommenden Saison 15 Premieren auf der Schauspiel- und Werkstattbühne zu zählen, davon sind fünf Uraufführungen geplant. Auf beiden Bühnen stehen sich Inszenierungen von „Der eingebildete Kranke“ nach Molière, Shakespeares „König Lear“ und „Minna von Barnhelm“ nach Lessing gegenüber. Anstelle der geplanten Premiere von „A Clockwork Orange“ wird Hausregisseur Simon Solberg im Januar 2020 Schillers „Die Räuber“ auf die Bühne bringen. Ein neues Familienstück wird es nicht geben,  dafür aber eine Wiederaufnahme des „Sommernachtstraums“ nach Shakespeare.

Eine der großen Kooperationen der Spielzeit wird die Produktion „Wie im Himmel“ von Kay Pollak nach dem gleichnamigen Film sein. Die Sparten der Oper und des Schauspiels widmen sich diesem Stoff gemeinsam mit dem Jungen Theater Bonn und dem Contra-Kreis-Theater auf der Opernbühne. Dabei sollen auch einige Chöre aus Bonn teilnehmen. Als ein weiteres partizipatives Projekt ist die Schauspielproduktion „Babel Bonn“ geplant. Mithilfe der literarischen Vorlage des Turmbaus zu Babel sollen Bonner BürgerInnen, AutorInnen und Initiativen gemeinsam mit SchauspielerInnen des Ensembles das Zusammenleben in der Stadt des Stadttheaters untersuchen.

Statt des traditionellen Theaterfestes ist ein Tag der offenen Tür in den Theaterwerkstätten in Bonn Beuel geplant. Zu Beginn der Spielzeit 2019/2020 sollen die Zuschauer einen neuen Blick hinter die Kulissen des Theater Bonn werfen können.

Auf Studierende der Uni Bonn wartet eine besondere Neuheit. Nach einer ersten Testphase, den „Dreigroschenwochen“ im letzten Jahr, können sich junge Theaterbegeisterte ab dem Wintersemester bestimmte Vorstellungen für drei Euro anschauen. Für das Kulturticket werden die Semestergebühren ab Herbst 2019 daher um drei Euro angehoben. Eine App soll in Zukunft dabei helfen, sich einen Überblick über das Kartenkontingent der Wunschvorstellung zu verschaffen, um im Anschluss mithilfe des Studierendenausweises für kleines Geld ins Theater und die Oper gehen zu können.

Mehr Informationen zu allen Schauspiel- und/oder Opernproduktionen gibt es auf der Homepage des Theaters. Der Kartenvorverkauf startet am 25. Mai.

Kim Sterzel

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