Von interessanten Einblicken und guter Stimmung

(Vorschaubild (c) Thilo Beu)

Bunter Spielzeitauftakt im und um das Schauspielhaus

Wie in jedem Jahr gab das Theaterfest den Startschuss für eine neue Spielzeit am Theater Bonn. Wie in jedem Jahr war in diesem Jahr allerdings gar nichts. Erstmalig fand das Fest für Groß und Klein in Bad Godesberg statt. Und das nicht in den Kammerspielen, sondern neuerdings im und vor allem um das Schauspielhaus herum.

 

Bereits gegen Mittag tummelten sich nicht nur auf dem gesamten Theatervorplatz sondern auch im Großteil der darum liegenden Innenstadt viele Schaulustige. Kein Wunder: von mittags bis abends gab es Programm für jedermann –  mit Musik und bunten Kostümen in einem neuen Umfeld.

(c) Thilo Beu

Direkt vor dem Haupteingang der Schauspielstätte gab es einige Infostände und Zählkarten für verschiedene Programmpunkte. Übrigens wir waren dieses Jahr auch am Start. Im Inneren des Schauspieltempels konnten die Besucher ebenfalls einige Neuheiten entdecken. Vom Eingang aus rechts steht ab jetzt die Garderobe, links befindet sich nun die Foyerbühne und geradeaus die Bar. Alle drei Ecken sind neu gestaltet worden. Neben einer Zaubershow und Lesungen auf der Foyerbühne gab es Pippi Langstrumpf auf der großen Bühne. Backstage winkte der Theaterparcour und die Gewerkeshow. Im Hinterhof wurde das Speed-Dating mit MitarbeiterInnen des Theaters angeboten.

Jetzt der genaue Blick nach draußen: Neben den Infoständen und links in Richtung der Fronhofer Galeria säumten weitere kleine Stände mit Materialen für Interessierte sowie einige Buden mit Leckereien den Weg. An dessen Ende befand sich das Kinderfest mit Spiel und Spannung für die Kleinsten.

Der Richtungswechsel in die andere Richtung, also vom Theaterplatz aus rechts gesehen: Ganz rechts stand die kleine Bühne. Neben Tanz gab es für die Besucher hier eine Vorführung des Jugendclubs. Nicht zu verfehlen auf dieser Seite war mit Sicherheit die große Bühne. Besondere Highlights hierbei am Nachmittag waren die Kostümversteigerung, ein Mitsingkonzert mit dem Kinder-und Jugendchor, Musik aus allen Ländern und in allen Variationen sowie die Familienmesse der katholischen Kirche zu Beginn des Festes.

Apropos Beginn: Im Anschluss an die Messe lüfteten Oberbürgermeister Ashok Sridharan, Intendant Dr. Bernhard Helmich und der neue Schauspieldirektor Jens Groß den Schauspielhaus-Schriftzug. Und das mithilfe einer Rede auf dem Dach des Theaters. So viel kann man sagen: Die Umbenennung der Haupt-Schauspielstätte in Bad Godesberg setzt ein Zeichen für die Wichtigkeit und die Bedeutung der Schauspiel-Sparte des Bonner Theaters.

(c) Thilo Beu

Das war der Nachmittag in und um das Schauspielhaus in all’ seiner Kürze. Am Abend bildeten zwei weitere Programmpunkte sozusagen das Tüpfelchen auf dem „I“. Zunächst fand die „Spielplanshow“ auf der regulären Theaterbühne statt. Vor einem gespannten Publikum und vor allem vor einem komplett besetzten Zuschauerraum gab das Schauspiel-Ensemble einen Ausblick auf die kommende Spielzeit. In einem detailgetreuen Zugabteil, alias das Bühnenbild, zeigten die neu-dazugekommenen und alt-eingesessenen SchauspielerInnen Szenen, Ideen und Bestandsaufnahmen der zu spielenden Stücke. Publikumslieblinge und Kandidaten dafür, nahmen das Publikum mit auf eine Fahrt in die Zukunft. Das alles passierte mit viel Musik (und vor allem viel Gesang von verschiedenen Popliedern), Witz und einer Energie, die das Publikum sehr schnell mitriss. Neben bereits konkreten Dialogen und Monologen aus bald anstehenden Stücken wie CANDIDE oder DIE ORESTIE, gab es weitere besonders lustige Einfälle in schrillen Kostümen. Beispiele dafür könnten verunglückte Liebesszenen aus dem SOMMERNACHTSTRAUM, ein gescheiterter Elternabend aus FRAU MÜLLER MUSS WEG oder erste Revolten aus JUGEND OHNE GOTT sein. Laut. Modern. Mit Nachdruck. Und mit einer guten Stimmung auf und vor der Bühne. Nach dieser Demonstration des Schauspielgeschicks und des Einfallsreichtums (in jeglicher Hinsicht) des Ensembles darf man also gespannt sein auf das was da kommen mag.

Auch für Opern-Fans gab es im Anschluss noch ein besonderes Highlight: Ein Konzert des Beethoven Orchesters mit Sängerinnen und Sängern des Opernensembles und des Opernchores – Open Air – auf der großen Bühne am Theaterplatz. Auch hier gab es Ausblicke auf die kommende Spielzeit in einer ganz besonderen Atmosphäre unter freiem Himmel. Dabei konnten Besucher sowie MitarbeiterInnen einen ereignisreichen Tag mit einer ersten kühlen Herbstbrise ausklingen lassen.

Kim Sterzel

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