Shakespeare pur

Am 18. Februar war die American Drama Group zu Gast im Schauspielhaus – mitgebracht hatte sie Sheakespeares Macbeth.

Die American Drama Group wurde in den 70ern in München vom aus Ohio stammenden Grantly Marshall gegründet. Ihre ersten Aufführungen hatte sie in Münchener Theatern. Schnell kamen auch weitere deutsche Theaterstädte dazu. Heute touren die Schauspieler durch ganz Europa mit dem Ziel, qualitativ hochwertiges Theater in so vielen Ländern wie möglich auf die Bühne zu bringen. Ihr Fokus liegt dabei auf klassischen und modernen Dramen aus den USA und Großbritannien; seit den 80ern sind auch französische Dramen dazu gekommen.

Der Klassiker Macbeth gehört zu ihren Standardstücken. Macbeth handelt vom Adligen Macbeth, der von drei Hexen prophezeit bekommt, König zu werden. Diese Prophezeiung verleitet ihn zusammen mit seiner Frau Lady Macbeth dazu, den amtierenden König zu ermorden. Dadurch wandert er selbst auf den Thron. Seinem Freund Banquo wird prophezeit, der Vater vieler Könige zu werden. Um diese Prophezeiung zu verhindern und seine eigene Position zu sichern, lässt Macbeth Banquo umbringen. In England plant währenddessen sein Widersacher Macduff zusammen mit geflohenen Söhnen des ehemaligen Königs einen Angriff auf Macbeth. Neben den äußerlichen Bedrohungen können Macbeth und seine Frau ihre Positionen nicht genießen, da es auch wortwörtlich innere Konflikte gibt – durch ihr schlechtes Gewissen werden sie langsam in den Wahnsinn getrieben. Im Krieg zwischen Macduff und Macbeth (England vs. Schottland) kommt es zum Zweikampf der beiden Erzfeinde, in dem Macbeth stirbt. Im Grunde sind am Ende alle tot – Shakespare halt.

Für viel Aufsehen im Publikum haben vor allem die drei Hexen gesorgt, die mit ihrer freundlich gruseligen Erscheinung ein echter Hingucker waren. Hervorzuheben ist auch die Darstellung der Lady Macbeth und der Auftritt des als Geist wiederauferstandenen Banquo, der Macbeth heimsucht. Schade war nur, dass der im Original vorgetragenen Text einige Probleme im Verständnis erzeugte. Es ist zwar gut, wenn Sheakespeares Texte in ihrer Original-Form auf die Bühne kommen, leider verpasste man an diesem Abend dadurch aber einige Details des Stückes. Besonders im Hinblick auf die Zielgruppe der Schüler – die bei beiden Aufführungen stark vertreten waren – wäre es sinnvoll gewesen, dass Stück teilweise sprachlich anzupassen.

Zusammenfassend eine schöne Aufführung, die einen angenehmen Abend mit Shakespeare garantierte. Auch wenn die Sprache doch an einigen Stellen probleme verursachte, isst es dennoch positiv, dass das Stück in seiner reinen Form beibehalten wurde ohne es großartig abzuwandeln.

Katharina Wigger, Tabea Herrmann

 

Wer die Gruppe verpasst haben sollte und gerne eine Aufführung sehen würde, kann hier alle Tour Daten und das Repertoire der American Drama Group finden.